Es wäre so vieles gewesen.
Ich trauere immer noch… 20 Jahre später…
So fühlt es sich gerade an.
Es ist Wut die mich quält.
Wut über einen so sinnlosen Tod.
Selbst jetzt wo ich ein Kind habe, würde ich mein Leben immer noch gegen deinen Tod tauschen.
Wieso?
Begründet ist das nicht darin, dass ich irgendwie ein guter Mensch bin.
Dieses Kind, dass ich trotz allem über alles liebe, ist nur da, weil ich aus deinem Tod nichts gelernt habe.
Ich habe nicht gelernt.
Ich versuche es gerade besser zu machen.
Du warst mit Abstand einer der grosszügigsten Menschen die ich je kennen lernt habe. Nicht weil du alles hattest was man für Geld hätte kaufen können und das verschenkt hättest, sondern du hast so vieles geteilt was man eben nicht erwerben konnte.
Ich hab dich um Hilfe gebeten, weil ich angst hatte; zu wenig Mut es selbst zu Regeln und es so einfach war dich um Hilfe zu bitten.
Du hast keine Sekunde gezögert.
Ich weiss du hast es gerne gemacht.
Für dich war es selbstverständlich.
Schon Sekunden nachdem ich deinen letzten Atemzug gehört habe entfachte diese Tatsache eine Wut in mir die bis heute brennt.
Es gibt nichts was dieses Feuer zu löschen vermag.
Warum du und nicht ich?
Alles hat doch seine Gründe?
Ich verstehe den Grund nicht.
Ich weiss nicht wieso mich überhaupt jemand gerettet hat.
Ich weiss nicht wer sie alarmierte.
Dieser Moment in dem der eine meinen Nacken stabilisierte und sie mich aus dem Wrack holten….
Ja ich weiss sie haben mir geholfen. Aber ich wollte das nicht.
Es war das Erste mal in meinem Leben in dem ich mich mit Händen und Füssen gewehrt habe.
Ich hab geschrien.
Ich weiss es noch, weil es das Erste und das Letzte mal war, dass ich mich wehrte und schrie.
Ich wollte da nicht weg. Ich wollte mit dir den Platz tauschen.
Du hattest Pläne, ich nicht.
Ich wollte mit dir reden.
Ich hatte das Gefühl so bleibst du irgendwie da, obwohl ich wusste du Atmest nicht mehr.
Es gab so viel was ich dir noch sagen wollte.
Kein Danke dieser Welt reicht für das was du für mich getan hast. Und ich habe aus dem Unfall so lange nichts gelernt.
Anstatt deinem Tod einen Sinn zu geben bin ich los und hab es noch viel Sinnloser gemacht.
Als würde ein zweites vergebenes Leben mehr sinn machen…..Ich habe das Potential dass du in mir sahst, bis heute nicht ausgeschöpft.
Seit 6 Jahren wache ich langsam auf während du mich in meinen Träumen immer noch begleitest.
Ja manchmal würde ich dich gerne loslassen.
Aber wenn ich dich loslasse… was passiert dann?
Ich hab angst dich zu vergessen, angst, dass nur noch meine kleine Narbe am Rücken Zeuge dieser Nacht ist.
Etwas was mir mein Hund, die gerade verstorben ist, mit auf den Weg gab. Man darf traurig sein, man soll sich erinnern, doch Wut bringt nichts, auch wenn sie ein super Energielieferant ist.
Ich traure weniger um meinen Seelenpartner als um dich, wieso?
Vielleicht weil ich das Ende nicht kommen sah und weil du meiner Meinung nach mehr leben verdient hast.
Vielleicht auch einfach, weil mir deine bedingungslose Liebe fehlt.
Nach dem Tod von Sky bin ich irgendwie an den Punkt gekommen wo ich akzeptieren kann.
Langsam kann ich akzeptieren, dass wir die Plätze nicht mehr tauschen können.
Ich versuche nicht dem nach zu trauen was du warst, noch aus dir hätte werden können und versuche aus mir etwas zu machen.
Denn Das war der Grund warum du gekommen bist,- weil du dir etwas aus mir gemacht hast.
Einer der letzten Dinge die du zu mir sagtest an dem Abend war:
Halt den Kopf oben Mädchen, das ist alles was sie sehen müssen.
Daran hab ich mich gehalten.
Dieser Kopf ist manchmal unglaublich schwer….
Ich habe diesen Satz so oft hinterfragt nach seiner Richtigkeit.
Und weisst du was?
Du hattest Recht.
Ich weiss mittlerweile, dass es nicht darum ging anderen meine Stärke zu beweisen und Stolz zu zeigen…
Das war für mich selbst.
Danke.
💋In liebe, Jessica
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