Mama und Papa, es tut mir leid

 

Eltern wissen wovon ich jetzt schreiben werde.

 

Den ganzen Tag müht man sich ab, nicht damit es einem selbst gut geht, sondern vor allem, damit es dem kleinen Goldschatz an nichts fehlt.

Sicherlich werden nicht alle, oder dauerhaft alle, eigenen Bedürfnisse komplett in den Hintergrund gestellt. Aber es lässt sich nicht leugnen dass wohl jeder, zumindest eine gewisse Zeit lang, sich selbst völlig vergisst.

Und das nur wegen so einem süssen halben Meter.

 

Es gibt Tage da sagt man sich:

Es ist perfekt genau so wie es ist.

Dann sind da jedoch noch diese anderen Tage, an denen man sich so sehr wünscht es wäre alles anders.

 

Diese Tage kenne ich gut.

Obschon ich ein Kind habe welches ich getrost als eines von der umgänglichen und lieben Sorte bezeichnen kann, bringt sie mich auch an meine Grenzen.

Damit meine ich nicht so dass ich sie weggeben möchte oder meine Koffer packen will um nie wieder umzukehren.

Aber, wenn sie mich früher voller Kraft in das Bein oder die Hand biss, den ganzen Tag nur rummotzt und Dinge herumschmeisst weil es nicht klappt, oder einfach weil ihr gerade nicht passt was ich gesagt habe, bin ich, nach dem gefühlt 10. Mal an einem Tag, nah an meiner Wutgrenze;- vor allem nach einem anstrengenden Arbeitstag. Wenn sie dann auch noch nicht schlafen will, obwohl wir so viel gemacht hatten, sehne ich mich nach meiner alten Wohnung in der es nur mich und meinen Hund gab.

 

Menschen die mich kennen wissen, dass ich viel Geduld habe.

Das ist nicht immer vorteilhaft, aber beim Mama sein hilft es. So bleibe ich auch in diesen Momenten bei meiner Tochter in denen ich eigentlich einfach das Licht löschen und die Türe schliessen möchte.

Ich erzähle ihr eine Geschichte, höre ihr zu, streichle ihren Kopf so lange bis sie eingeschlafen ist.

 

Und dann kommt dieser magische Moment:

Sie schläft tief und fest, ich könnte jetzt gehen, aber ich tue es nicht. Stattdessen streichle ich sie weiter. Höre wie sie leise schnarcht und sehe wie entspannt, friedlich und glücklich sie ist. Sie ist dankbar, dass ich mir die Zeit nehme, da bin ich mir sicher.

So bleibe ich noch lange bei ihr und geniesse diese Ruhe, diesen Frieden und diese Liebe, welche alles in meinem Leben mit wärme füllt.

 

Mama und Papa, es tut mir leid:

Ich hatte keine Ahnung wie sehr ihr mich liebt.

 

💋In liebe Jessica 

 

Foto unbearbeitet: Elena Frizler

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Kommentare: 2
  • #1

    Victoria (Freitag, 11 Februar 2022 00:25)

    Ihre Texte berühren das Herz!

  • #2

    Jessica (Freitag, 11 Februar 2022 08:58)

    @Victoria Vielen Dank für das schöne Kompliment Liebe Grüsse

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