Entwicklung nach Vorgabe

Ich liebe die Anekdoten von Vera F. Birkenbihl, ich liebe ihre Vorlesungen in denen sie mit einfachen Mitteln selbst komplexe Zusammenhänge einfach auf den Punkt brachte, wie sie zu Ihren Lebzeiten den Menschen den Spiegel vor das Gesicht hielt und Anstösse gab um das eigene Leben und jenes der Mitmenschen einfacher zu machen.

 

Darum hier ein kurzes Video von Ihr:

Wie bei vielen Dingen sind auch ihre Ansichten je nach Perspektive beim ersten hinhören, manchmal mehr manchmal weniger, befremdlich.

Vielleicht ist es ihr Humor oder die kleinen Denkanstösse in ihren Büchern und Vorträgen der nachhallt.

 

An das obige Video muss ich oft denken. Früher mehr bei Angelegenheiten die mich selber betrafen. Wenn ich mir überlegte:

Kann ich das?

Das Resultat heute ist, dass ich mir nicht die Frage stellen muss ob ich es kann, sondern ob ich es will.

 

Seit der Geburt meiner Tochter hat sich das Ganze etwas verschoben, einfach weil ich etwas in den Hintergrund geraten bin. Dennoch gibt mir Ihre Erziehung ganz viel für mein eigenes Ich zurück. 

Denn ich erziehe sie nicht wie Andere es für Richtig halten sondern ganz instinktiv. Ich habe in der ganzen Zeit noch keinen Erziehungsratgeber gelesen. Oder während der Schwangerschaft ein Buch über die ideale Entwicklung, Ernährung oder wie auch immer. Natürlich gibt es die Fragen wie machst du dies oder das mit deinem Zwerg. Doch am Ende entscheidet das Bauchgefühl.

Eine mega schwierige Sache.

Weil es viel einfacher wäre Muster nachzuahmen, alles so zu machen wie es die Umgebung vorsieht, ohne darauf zu achten was situativ Richtig ist.

  

Das aktuellste Thema ist der Kindergarten ich werde hier nicht ausführen und mich erklären wieso ich mein Kind noch ein Jahr zuhause behalte obwohl es schon etwas lesen, schreiben und rechnen kann. 

Ich halte es ganz kurz:

Es ist einfach mein Bauchgefühl, welches mir sagt, was Richtig ist für uns und was nicht.

 

Nur mal so zum nachdenken falls du wieder einmal an einem öffentlichen Platz sitzt wo sich viele Erwachsene und Kinder tummeln.

Da ist vielleicht das 1 Jährige welches noch nicht läuft.

Ein fünf Jähriger der seiner Mama den Fuss hinhält weil er den Schuh noch nicht selber binden kann.

Die 9 Jährige am Nachbarstisch welcher mit dem Vater immer und immer wieder das 1x1 durchgeht und es dennoch nicht versteht.

Der 30 Jährige de mit seinen Kopfhörer nur auf sein Handy starrt während ein 50 Jähriger auf der Bank da hinten ein dickes Buch liest.

 

Ob der 30 Jährige vielleicht nicht lesen kann und deshalb nur immer mit den Kopfhörern irgendwelche Videos schaut. Der 50 Jährige vielleicht die neuzeitigen Elektrogeräte nicht bedienen kann, weil ihm die Dinger einfach nichts sagen; das nehmen wir in der Gesellschaft so hin. Einfach weil wir ab einem gewissen Alter nicht mehr alle Gleich sein müssen.....

Wenn ich zwei 30 Jährige miteinander vergleichen würde, könnten die genau identisch das Gleiche?

Wenn nicht: Empfinden wir das als Fehler? Wohl eher nicht.

Ab irgend einem Alter wird es hingenommen, dass nicht alle Menschen in allen Bereichen gleich gut sind.

 

Der Vierjährige der schon rechnen und schreiben aber noch keinen „richtigen“ Menschen zeichnen kann, der soll unbedingt eingeschult werden, am besten direkt nach dem Kindergarten in die 2. Klasse. Muss aber psychologisch gefördert werden aufgrund seines Blickes auf die Welt,- er braucht Therapiestunden. 

 

Kein Witz genau so ein Mädchen kenne ich (Heute 6 Jahre alt).

Ihre Mutter hatte zum Glück die Kraft durchzusetzen, dass sie ganz normal in die erste Klasse darf. Ja jetzt schreibt sie viele gute Noten, das lernen fällt ihr leicht.

Genau das ist der Punkt.

Lieber das Kind anders auslasten und es hat spass an der Schule weil es gut läuft, als ein Kind das zwar eine Stufe überspringen konnte aber sein wissen nie festigen und vertiefen konnte.

 

So eine 4 Jährige habe ich Zuhause.

Diese Vierjährige kann super sprechen und ihre Gedanken teilen. Sie kann super die verschiedensten Werkzeuge und deren Funktion benennen, ihren Namen schreiben, ist aufmerksam und malt meiner Meinung nach die tollsten Bilder.

 

Dennoch möchte genau dieses Kind selber noch nicht in den Kindergarten, weil sie schon mitbekommen hat, dass andere Kinder anders malen und sie das einfach nicht kann, weil sie die Welt einfach nicht so sieht.

Weil sie weiss, dass sie dort das lernen muss was andere ihr sagen und nicht sie vorgeben kann was sie interessiert. Das aller erstaunlichste daran ist, dass wir darüber nie ein Wort verloren haben bis das Thema bei ihrer besten Freundin aufkam.

Diese freut sich unheimlich auf den Kindergarten und will unbedingt dahin. Meiner Kleinen ist das völlig egal. Ihre Freundin soll ruhig gehen, das ist ihr egal. Sie will noch nicht.

 

Ich ziehe mir gerne den Schuh an ich würde mein Kind bremsen in dem ich es noch zurückhalte.

Von mir aus.

Wenn sie in den Startlöchern steht und bereit ist bin ich die letzte die Ihr Fesseln an die Füsse legt.

Aber ich schubse sie nicht in einen Fluss, mit dessen Strömung sie mit muss, ob sie so schwimmen kann wie die anderen oder nicht.

 

Wachsen heisst nicht, möglichst schnell möglichst gross zu werden. 

Wachsen heisst: ganz behutsam und allmählich

die uns eigene und angemessene Grösse zu entwickeln,

bis wir den Himmel in uns berühren.

Jochen Mariss

 

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