Gezwungen Neues auszuprobieren

Foto: Pexels
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Jeden Monat wieder......

Die Frauen wissen wovon ich gerade anfange zu schreiben...... Wahrscheinlich ahnen auch die Männer unter euch worum es geht. Aber zu deren Schutz kommt folgender Hinweis:

 

Dieser Blogeintrag enthält intime Details, über eine monatlich wiederkehrende Begleitung des Frauseins und ungeschönte Wahrheiten, welche Man(n) wahrscheinlich nicht wissen möchte.

 

Ja heute schreibe ich über Blut.

Schaust du gerade angeekelt und denkst Igitt!?

Stell dich nicht so an. Das gehört zu unserem Leben. Auch wenn wir es als nervig empfinden und es bestimmt schönere und vor allem angenehmere Dinge gibt als aus der Vagina zu bluten... Wir können froh darüber sein. Denn wäre dies nicht der Fall währen viele unglücklich, weil das bedeuten würde, dass sie wahrscheinlich nie Kinder bekommen könnten.

 

Ich habe, im Vergleich zu meinen Klassenkameradinnen, spät begonnen zu pubertieren. Meine Mutter schüttelt wahrscheinlich gerade den Kopf.... Aber Mama ich meine nicht die Zeit in der man anfängt die Eltern als nervig und peinlich zu empfinden. Ich meine der beginn der körperlichen Veränderungen. 

Ganz ehrlich. Ich habe keine der Mädchen beneidet welche schon in der 1. Oberstufe Brüste hatten. Denn das waren auch die, welche einmal im Monat richtig Bauchweh hatten. 

Ab meinem 16. Lebensjahr kam aber auch ich nicht mehr darum herum regelmässig meine Bettflasche mit warmen Wasser zu füllen, um sie danach auf meinen Unterbach zu legen.

BH's kaufen war der schöne Teil der körperlichen Pubertät...

Aber diese Menstruations-Tage! 

Einfach nur schmerzhaft, nervig, blöd, nervig, unnötig, nervig, richtig schmerzhaft und ober-nervtötend. 

Spätestens wenn man das erste mal rote Unterwäsche hat muss man sich Gedanken über Binden, Tampons und andere Hygieneartikel machen.

Naja als ich das erste mal meine Tage bekam habe ich mir wahrscheinlich nicht gross darüber Gedanken gemacht (glaube ich zumindest).

Ich holte Tampons....

Andere Mädchen äusserten zwar ihre Bedenken wegen des Jungfernhäutchens, doch irgend ein Heft (du hast dieses Heft sicher auch mal gelesen🙃) hatte mal geschrieben dass es trotzdem geht..... und das stimmte.

Binden habe ich erst später mal ausprobiert, aber die sind nichts für mich.

 

Jahre lang hatte ich damit keine Probleme

Bis zu diesem Monat.....

Angefangen hat es wie immer mit ein wenig Bauch- und Rückenschmerzen, begleitet von dem unbändigen Verlangen nach Schokolade. Für mich das Zeichen dass ich ab dem nächsten Morgen wieder meine Tage habe. 

Zack das kleinste Tampon über Nacht rein, damit ich am frühen Morgen nicht auch noch die Bettwäsche wechseln muss, Bettflasche füllen und ab ins Bett.

Am nächsten Morgen kam dann das böse erwachen.... Ich konnte kaum gehen. 

Mein ganzer Intimbereich war feuerrot und brannte wie Feuer. Ich ging unter die Dusche das Wasser schmerzte unglaublich, so wie wenn man Alkohol auf eine offene Wunde schüttet....

Was zum Teufel war bloss los??

Ich wechselte das Tampon unter schmerzen und schmierte alles dick mit einer Creme ein welche ich sonst bei meiner Tochter verwende wenn sie einen wunden Po hat. Das half ein wenig.....aber nur ein wenig.

Den Vormittag verbrachte ich mit Freunden auf dem Zugersee. Das kühle Wasser linderte meine schmerzen. Doch als ich am Nachmittag vom Wakeboarden nach Hause kam ging es wieder los. 

 

Ich beschloss in die Apotheke zu gehen und mir etwas gegen Pilze zu holen.

Ausser dem Jucken und den Schmerzen hatte ich keine anderen Symptome aber ich konnte mir nicht Vorstellen was es sonst sein könnte. 

 

Liebe Männer welche trotz meinem Hinweis immer noch lesen.... hier noch eine kleine Aufklärung zum Thema Scheidenpilzinfektion:

Pilze können sich vor allem dann in der Schleimhaut ausbreiten, wenn die mit ihnen um Nährstoffe konkurrierenden Bakterien aus irgendeinem Grund geschwächt sind und somit das mikrobielle Gleichgewicht der Scheide gestört ist. Für dieses Ungleichgewicht kann es verschiedene Ursachen geben. Es gibt ganz unterschiedliche Faktoren, die eine Scheidenpilzinfektion begünstigen; es bedeutet nicht grundsätzlich dass man ungepflegt ist. Das können die Lebensumstände sein, etwa Stress im Beruf oder zu Hause. Aber auch Vorgänge im Körper können dazu führen. Die Verwendung von zu viel Seife kann die Intimflora genau so stören, und eine Pilzinfektion begünstigen, wie zu wenig. Symptome sind Rötungen, Juckreiz, übler Geruch sowie ungewöhnlich starker, weisslicher und bröckeliger Ausfluss.

 

(TMI? Ich hab dir doch gesagt das dieser Artikel solche Details enthalten....)

 

Die liebe Apothekerin händigte mir die Anti-Pilzsalbe aus obwohl sie Bedenken äusserte da ich keine anderen Beschwerden hatte welche man normalerweise noch hat.

Sie meinte noch: "Es könnte ein wenig brennen." 

Zuhause angekommen verzog ich mich ins Bad. Ich trug die Creme auf und fing fast an zu heulen. Das waren vielleicht schmerzen!! Ich rettete mich mit einem Sprung unter die Dusche... mein Gott diese Salbe brannte nicht...... die Frass mich fast auf!!!

Ich fluchte und kühlte meine Intimzone ca. 15 Minuten lang. Wasser tat auch weh aber es war angenehmer als diese Pilzsalbe.

 

Verdammt und jetzt? Ich fragte Dr. Internet. Die halbe Nacht verbrachte ich damit andere Blogs durchzusehen, um zu erfahren, ob da noch jemand mal offen und ehrlich so etwas beschrieben hat. Irgendwann fand ich eine Bloggerin, die über Menstruationsschwämmchen berichtete welche sie seit einer Allergie auf die Schnürchen der Tampons verwendete.

 

Allergie auf Tampons? Noch nie gehört.

Aber natürlich ist das möglich wenn man bedenkt, dass ich mir seit Jahren Monat für Monat etwas einführte was verschiedenste Stoffe wie Glyphosat (Pflanzenschutzmittel),

Weichmacher, Formaldehyd, Duftstoffe und Dioxine enthält (Dioxine werden mit Krebs und Unfruchtbarkeit in Verbindung gebracht).

Doch auch die anderen enthaltenen chemischen Stoffe können zu Krebs, Hautirritationen, Pilzinfektionen, Eierstockentzündungen und dem TSS führen und haben an empfindlichen Körperstellen eigentlich nichts zu suchen.

 

Wusste ich zwar schon, aber bis jetzt hat mich das im wahrsten Sinne des Wortes nie gejuckt.

 

In dieser Nacht hatte ich ausnahmsweise mal Binden benutzt. Aber schon am Morgen war mir klar dass das für mich auf Dauer keine Lösung ist. Aber in den paar Stunden in denen ich auf das Tampon verzichtete hatte hatten die Schmerzen und die Rötung nachgelassen.

 

Ich recherchierte die Möglichkeiten, welche ich hatte, um in Zukunft nicht mit roten Flecken auf der Kleidung herum laufen zu müssen:

- Tampon (machen Aua)

- Binden (fühlen sich nicht gut an)

- Menstruationsschwämmchen (die Anwendung ist mir nicht hygienisch genug da es  

   offenbar nicht komplett auswaschbar ist.)

- Entfernung der Gebärmutter (das ist vielleicht etwas übertrieben)

- Waschbare Stoffbinden und Slipeinlagen (schon wieder Binden...nein)

- Freie Menstruation (WAAAAS?!?! Habe den Artikel darüber gelesen.... Mein Fazit: Ich

   glaube deren Männer sind mega happy....High Class Beckenbodenkontrolle)

- Menstruationstasse (Die Lösung?)

 

Nach intensivem Lesen von diversen Artikel, zu diesem Thema, schien die Menstruationstasse das Einzige zu sein was ich mir, als Alternative, vorstellen konnte. 

Doch wo bekommt man die?

Obwohl es Menstruationstassen seit ca. 1930 gibt habe ich nie zuvor davon gehört oder gelesen.

Ich hab die noch nie neben den Tampons stehen sehen wenn ich einkaufen war. Nachdem ich mehrere Apotheken abgeklappert hatte, in denen ich als Antwort auf die Frage nach Menstruationstassen nur ein Stirnrunzeln und den Hinweis auf diverse Cremen bekam, fand ich schliesslich eine die Menstruationstassen im Angebot hatte. 

Die Apothekerin sah mir wohl an wie ratlos ich war als ich die 2 verschiedenen Grössen, der Menstruationstasse mit dem Namen Lily Cup ( Lily....wie süss....) von Intimina, in Händen hielt und eilte mir freundlich zur Hilfe. Als sie mir schliesslich die kleinere empfahl war ich erleichtert.

Zwar konnte ich die Tasse noch kürzen aber wenn man die so das 1. mal in der Hand hält fragt man sich schon ob das eine gute Idee ist.

Ein paar Fakten: 

Menstruationstassen sind ultraweich, wiederverwendbar und aus medizinischem Silikon. Sie nimmt Ihre Menstruation auf, absorbiert Sie nicht, Sie berücksichtigt Ihre intime Balance und entwickelt keine Trockenheit, die oftmals mit Tampons verbunden ist. Sie sind  perfekt auf den Körper zugeschnitten, für besten Komfort. Sie bietet lang anhaltenden Schutz (laut Hersteller bis zu 12 Stunden) an starken sowie schwächeren Tagen.

  • Hypoallergen
  • Keine Irritationen
  • Respektiert die intime Balance
  • Keine vaginale Trockenheit
  • Keine Fasern
  • Keine Gerüche
  • Keine Fäden
  • Keine Einlagen
  • Angenehmes Trage-Gefühl

Die Menstruationstasse meines Herstellers bietet lang anhaltenden Schutz bis zu 12 Stunden für die leichten und schwachen Tage. Inspiriert durch die Natur, hat es eine einzigartige Form, welche sich perfekt der Frau anpasst. Sein Design sowie der auslaufsichere Rand machen das Einfügen und Entfernen ganz einfach. (Sobald man den Bogen raus hat).

In der Apotheke in der ich die Lily gekauft habe gab es keine anderen Menstruationstassen, aber so wie ich im Internet gesehen habe ist diese die einzige mit so einem Rand und auch die einzige welche sich so gut zusammen rollen lässt.


 Seit es Menstruationstassen gibt wurden sie nie mit dem toxischen Schocksyndrom (TSS) in Verbindung gebracht.

TSS ist eine seltene, aber ernsthafte und potenziell tödliche Erkrankung. Als Auslöser wird der überlange Gebrauch starkabsorbierender Tampons vermutet.

 

Bei meiner Arbeit als technische Operationsfachfrau habe ich bislang 2 dieser Fälle erlebt.

Patientin Nr. 1 war 17 Jahre jung und hatte das Tampon vergessen. Die Folge: Infekt der Gebärmutter, welche wir in einer OP entfernten, und Multiorgan versagen.

Patientin Nr. 2 hatte das Tampon zu lange drin was auch eine Entzündung der Gebärmutter nach sich zog. 

Schon nach dem Erlebnis mit der 1. Patientin schwor ich mir das Tampon nie mehr länger als 2h drinnen zu lassen.

Wenn eine OP aber 6h geht ist das schlecht realisierbar.

Dieses Problem hat sich ab jetzt für mich erledigt.

 

Foto: Pexels
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Meine Erfahrung:

Am Anfang ist die Verwendung dieser Tassen schon gewöhnungsbedürftig. Es bedarf ein wenig Übung bis das Einführen und das Entfernen reibungslos klappt. Aber das war beim Tampon am Anfang auch. 

Einmal drin merkt man von der Menstruationstasse  nichts mehr

. Das erstaunlichste für mich war jedoch wie dicht das ganze System ist. Ich habe alles damit gemacht. Es verrutschte nicht und es lief auch nicht aus (auch nicht als ich meine starken Tage hatte). An solchen Tagen benötige ich normalerweise die grössten Tampons welche ich dann auch nach max. 2h wechseln musste, das bedeutete dass ich an diesen Tagen auch Nachts min. 1x zum wechseln aufstand. Nicht wegen dem TSS sondern weil sie einfach nicht länger durchhielten.

Mit der Tasse schlief ich durch. Ich wurde nicht wach und am morgen war nichts ausgelaufen. Ja sie war randvoll aber sie hielt dicht. 

Eine völlig neue Erfahrung wenn man einmal merkt wie viel oder wie wenig Blut man an solchen Tagen wirklich verliert. Bei den Tampons waren es gefühlsmässig einige Deziliter nun musste ich feststellen das ist gar nicht so viel......

Ausserdem riecht es nicht wie bei Tampons. Denn es ist ja nur Blut, natürlich hat Blut auch einen Geruch, aber dieser penetrante "Gestank" (der durch die Chemikalien in den Tampons in Verbindung mit dem Menstruationssekret entsteht) existiert nicht.

 

Sehr angenehm für mich war dass ich nicht so austrocknete wie das oft bei Tampons der Fall war.

Das herausziehen des Tampons war dann gar nicht lustig.

 

Ein Nachteil hat die Tasse aber (meiner Meinung nach) mit dem man klar kommen muss/kann und was ein wenig Planung benötigt: 

Wenn man die Tasse entfernt kippt man das Blut einfach in die Toilette. Danach spült man sie mit heissem Wasser aus. Zu Hause ist das kein Problem. Wir haben das Waschbecken gleich neben der Toilette. Aber auf öffentlichen Toiletten stelle ich mir das schwierig vor und möchte ich auch nicht ausprobieren. Da muss man auf Toilettenpapier ausweichen, oder so wie ich die Feuchtücher (die man tonnenweise in der Wickeltasche mitschleppt) verwenden.

 

 

Als ich Aus ging (Paaaartyyy!!! Shake,shake,shake) verwendete ich zur Sicherheit wieder ein Tampon, das bereute ich jedoch sehr schnell. Mein Körper hat entschieden. Tampons werde ich nicht mehr verwenden. Mit meiner neuen Alternative verzichte ich in Zukunft gerne darauf. 

Foto: Fotolia|Creativemarc
Foto: Fotolia|Creativemarc

Mein Geldbeutel freut sich sicher über diese Veränderung, denn wenn ich hochrechnen würde wie viel ich für Tampons schon ausgegeben habe und noch ausgeben würde bis zum Ende meines Lebens wäre ich wahrscheinlich geschockt. Dabei sind es nicht einmal die Tampons selbst. Auch die Herstellung und die Entsorgung kostet Geld und Ressourcen. 

Vor kurzem habe ich meinen Footprint (Klick um deinen Footprint auszurechnen) den ich auf der Welt hinterlasse ausgerechnet. Würden alle Menschen so leben wie ich, bräuchten wir 3.1 Erden.

Wenn ich in Zukunft auf Tampons verzichte, werde ich nicht die Welt retten, aber es ist ein schritt in die richtige Richtung in ein bewusstes Leben.

 

Auch wenn ich die Lily erst seit kurzem verwende hat sie mich, trotz anfänglicher grosser Skepsis, tatsächlich überzeugt.

Ich bin froh darüber dass mein Körper mich gezwungen hat etwas neues zu probieren.

 

💋In liebe Jessica 

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Kommentare: 2
  • #1

    Debora (Samstag, 19 August 2017 09:37)

    Liebe Jessie
    DANKE für diesen tollen Text. Damit leistest du ein Stück Aufklärungsarbeit für ein wichtiges Thema. Auch ich hab nach meinen ersten Tassen-erfahrungen die frohe Botschaft unter meinen Freundinnen verbreitet. Zu meinem Erstaunen ist diese Methode noch immer viel zu unbekannt.
    Also, hoch die Tassen, spread the word und liebe Grüsse �
    Debora

  • #2

    Mein Notizblog (Samstag, 19 August 2017 10:31)

    Danke dir für die liebe Rückmeldung. Ich mache auch immer noch die Erfahrung dass viele die Tassen nicht kennen, dabei ist es wirklich eine gute, saubere Sache.
    Ich werde sicher nicht mehr zurück gehen zu Tampons.
    Für meinen Geldbeutel,
    für meine Umwelt,
    aber vor allem für mich Selbst!
    Liebe Grüsse Jessica

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