Kiana war schon langsam müde von ihrer Reise.
Die Füsse schmerzten und alle Knochen fühlten sich an, als wären sie Jahrtausende alt. Da kam ihr der dichte Wald mit den grossen Bäumen gerade gelegen.
Der Tag hatte eben erst begonnen, dennoch war es schon drückend heiss.
Sie setzte sich unter den erstbesten Baum ins Moos und schlief ein.
Sie träumte von zu Hause, ihrem Bett, ihren Freunden und vom Fliegen. Während sie schlief, kamen die Bewohner des Waldes und bestaunten das fremde Wesen. Sie schnupperten an ihr, legen ihr Leckereien die sie gesammelt hatten hin und erfreuten sich an ihrem Besuch. Nicht jeder konnte diesen Wald finden und betreten.
Als die Mittagshitze vorbei war und eine kühle Brise durch den Wald zog, erwachte Kiana aus ihren Träumen und stärkte sich zusammen mit den Waldbewohnern. Die Elfe bedankte sich für die gesammelten Schätze und unterhielt sich mit ihnen. Sie erzählte von zu Hause und ihren Erlebnissen auf der Reise. Die Bewohner hörten aufmerksam zu und viele von ihnen waren erstaunt, über diese unbekannte Welt welche es ausserhalb ihres Waldes gab. Nie hätten sie sich träumen lassen, ihre Heimat zu verlassen und ein solches Abenteuer auf sich zu nehmen.
Irgendwann mischte sich eine sanfte, ruhige Stimme ein.
Alle Waldbewohner verstummten.
Wer war dieses sonderbare Wesen?
Kiana konnte sich keinen Reim darauf machen und schaute sich um. Plötzlich erkannte sie eine Gestalt im Baum, die sanft sagte: „Mein liebes Kind, ich bin Gaia, die Göttin der Erde. Dies ist mein Zauberwald, der nur mit einem reinen Herzen betreten werden kann. Meine lieben Bewohner hast du bereits kennengelernt und die Früchte unserer Liebe durftest du kosten. Nun, wie ich erfahren habe, bist du auf Wanderschaft. Daher schenke ich dir eine Baumperle, die soll dir Glück bringen und dich auf die richtigen Wege führen.“ Kiana schaute zu ihr empor, nahm die Perle dankend entgegen und legte sie in ihren Beutel zu den anderen Schätzen.
Die Waldbewohner feierten an diesem Abend ein grosses Fest, sie luden Kiana ein ebenfalls daran teilzunehmen. Gemeinsam lachten, tanzten und sangen sie, dazu labten sie sich an den herrlichen Speisen. Als Kiana müde wurde, bot Gaia ihr an, sich wieder bei ihr ins Moos zu legen und im Wald zu nächtigen.
Die Bewohner brachten ihr Decken und so schlief sie einen erholsamen Schlaf.
Am nächsten Morgen ging es für Kiana nach einer kleinen Stärkung weiter zu neuen Abenteuern.
Autorin und Model: Lili Noctum
Fotos: Elena Frizler
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